Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Portrait Claudia Brandt

Absolventin Claudia Brandt

Absolventin Claudia Brandt

Wie bist du auf den Studiengang aufmerksam geworden?

Im Rahmen meines Bachelorstudiums der Germanistik habe ich ein Praktikum im Gleimhaus zu Halberstadt absolviert. Dort lagen Flyer aus und ich konnte Frau Dr. Pott, die Leiterin des Gleimhauses, persönlich zu dem Studiengang befragen. Nach meinen eigenen Recherchen auf der Website des Studiengangs habe ich mich dann für diesen entschieden.

Welche Seminare sind Dir besonders im Gedächtnis geblieben?

Mich  hat besonders das Seminar „Kontroversen der Aufklärung – Aufklärung in  der Kontroverse“ fasziniert, da es Zugänge zu verschiedenen  philosophischen, theologischen und literarischen Debatten der Zeit  ermöglichte. Das Seminar war sehr textbasiert und so konnten wir uns  eingehend mit den Argumenten der jeweiligen Protagonisten  auseinandersetzen. Daraus wurde deutlich, dass um Wissen im 18.  Jahrhundert durchaus im teilweise polemischen Streit gekämpft wurde. So  wurde auch Kants berühmte Beantwortung der Frage „Was ist Aufklärung?“  vielfach diskutiert, sie war noch nicht zum „Klassiker“ avanciert.

Aufschlussreich  war auch das Einführungsseminar im Rahmen des Praxismoduls zur  Materiellen Kultur der Aufklärung. Wir haben verschiedene Institutionen  besucht und dabei einen wertvollen Einblick hinter die Kulissen gewinnen  können.

Wie hat Dir das Leben und Studieren in Halle gefallen?

Ich  habe mich sehr wohlgefühlt in Halle. Die Stadt ist studentisch geprägt  und besitzt ein reichhaltiges kulturelles Angebot (Theater,  Programmkinos, Museen etc.) sowie eine diverse Café- und Kneipenszene.  Die Lebenshaltungskosten sind moderat, so dass man von dem Angebot auch  als Student*in profitieren kann. Es gibt außerdem zahlreiche  studentische Initiativen und Vereine, bei denen man sich engagieren  kann.

Halle bietet auch optimale Studienbedingungen mit den  verschiedenen, aber nah beieinander liegenden Standorten und gut  ausgestatteten Bibliotheken. Insbesondere die Bibliothek des IZEA  beherbergt die Literatur aus und zum 18. Jahrhundert, die für den  Masterstudiengang benötigt wird.

Welche Rolle spielten die „Kulturen der Aufklärung“ bei Deinem Berufseinstieg?

Meine  Erfahrungen im Bereich Handschriften, die ich im Zuge des Praxismoduls  erworben hatte, waren sehr hilfreich für meinen Berufseinstieg. Dadurch  war es mir möglich, eine Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im  DFG-Graduiertenkolleg „Text-Dokument-Edition“ an der  Bergischen Universität Wuppertal zu erhalten und eine  editionswissenschaftliche Doktorarbeit zu verfolgen. Darüber hinaus habe  ich durch meinen stets engen Austausch mit dem Gleimhaus die tolle  Möglichkeit gehabt, zwei Ausstellungen zu kuratieren. Die erste  Ausstellung über den Übersetzer sowie Herausgeber Johann Lorenz Benzler  hing eng mit meiner Masterarbeit zusammen, die andere Ausstellung drehte  sich um „Visionen in der deutschen Aufklärung“, in der ich das durch  den Masterstudiengang erworbene Wissen einfließen lassen konnte.

Welche Erfahrungen kannst Du möglichen Erstsemesterstudierenden mit auf den Weg geben?

Neuen  Studierenden würde ich dazu raten, die freien Gestaltungsmöglichkeiten  zu nutzen, die dieser Studiengang bietet. Es ist möglich, sich das  Studienprogramm nach den eigenen Interessen aufzubauen. Dabei sollte man  sich nicht abschrecken lassen, dass die Veranstaltungen zum großen Teil  mit Studierenden des jeweiligen Faches absolviert werden. Für mich als  Germanistin war beispielsweise die Theologie ein Feld, mit dem ich mich  bisher nicht in dem Maße auseinandergesetzt hatte. Die  Interdisziplinarität ist nicht immer einfach, aber sie bietet eine große  Chance, ein komplexes Bild über das 18. Jahrhundert zu erhalten.

Worüber hast du deine Abschlussarbeit geschrieben?

Meine  Masterarbeit schloss sich an mein Projekt im Gleimhaus zu Halberstadt  an, das ich im Rahmen des Praxismoduls absolviert hatte. Sie handelt vom  Briefwechsel zwischen dem Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim und dem  Übersetzer sowie Herausgeber Johann Lorenz Benzler von 1768 bis 1803. Es  ging zum einen darum, die Relevanz und Bedeutung dieser Korrespondenz  herauszuarbeiten. Zum anderen wurde bereits ein editorisches Konzept  erarbeitet und eine Auswahl von Briefen präsentiert. Im Anschluss an  meine Masterarbeit habe ich im Rahmen meiner Dissertation diese Edition  weiterbearbeitet.

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