Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Portrait Johanna Wildenauer

Wie bist du auf den Studiengang aufmerksam geworden?

Im Bachelor habe ich Germanistik und Westslawistik studiert. Anschließend habe ich gezielt nach geisteswissenschaftlichen Masterstudiengängen gesucht, mit denen ich meinen fachlichen Horizont erweitern kann. Obwohl ich mich zuvor kaum mit dem 18. Jahrhundert beschäftigt hatte, haben mich die Interdisziplinarität und der starke Praxisbezug direkt angesprochen.

Welche Seminare sind dir besonders im Gedächtnis geblieben?

Den optimalen Einstieg in mein Studium bildete die Ringvorlesung „Kulturen der Aufklärung“. Sie vermittelte einen guten ersten Eindruck von der Vielfalt sowohl des 18. Jahrhunderts als auch der daran anschließenden Forschung. Die passende Ergänzung zu dieser theoretischen Perspektive war das zum Praxismodul gehörige Exkursionsseminar, in dem wir unterschiedliche Museen besucht und uns sowohl digitale als auch traditionelle Ausstellungskonzepte erschlossen haben. Inhaltlich steht für mich keine einzelne Lehrveranstaltung im Vordergrund, sondern die Vielfalt der behandelten Themen. Im Laufe meines Studiums umfassten Seminare u.a. Rassismus und Rassentheorien der Frühen Neuzeit, die Geschichte des Aufklärungsbegriffs, Gothic Novels, John Lockes Erkenntnistheorie, Romantikkonzepte im Werk Heinrich von Kleists, Animal Studies, Pietismus, Taufdebatten und Antisemitismus im 18. Jahrhundert.

Wie hat dir das Leben und Studieren in Halle gefallen?

Zu Beginn meines Studiums bin ich von Leipzig nach Halle gependelt, was trotz des erhöhten Zeitaufwandes gut funktioniert hat. Dennoch zog es mich nach einigen Semestern in die Saalestadt, die ich als sehr lebenswert kennengelernt habe. Was an Subkultur und Großstadtflair zuweilen fehlt, wird durch andere Aspekte ausgeglichen. Der enge Kontakt zu meinen Kommiliton*innen hat mir ebenso gut gefallen wie die Arbeitsatmosphäre am Steintorcampus oder in den Franckeschen Stiftungen. Ich habe mich mit Blick auf Studienplanung und Prüfungsangelegenheiten am Institut immer gut beraten gefühlt. Und ob Programmkino, Literaturhaus, Oper oder Metalkonzert – für Abendunterhaltung war stets gesorgt.

Welche Rolle spielten die „Kulturen der Aufklärung“ bei deinem Berufseinstieg?

Meine Studienerfahrung war von zentraler Bedeutung für meinen Berufseinstieg. Ich habe mich durch den KdA-Master fachlich umorientiert und baue in meiner derzeitigen Arbeit unmittelbar auf Themen, Kontakte und Projekte meines Studiums auf.

Welche Erfahrungen kannst du möglichen Erstsemesterstudierenden mit auf den Weg geben?

Die fächerübergreifende Ausrichtung des Studiengangs ist ein großer Gewinn, geht aber mit einigen Herausforderungen einher. Es lohnt sich, bei der Seminarwahl zunächst auf bestehende Interessen und Kenntnisse zu achten. Das Nischenwissen zum 18. Jahrhundert entwickelt sich im Laufe des Studiums ganz von allein! Nicht nur hierfür ist der Austausch mit den übrigen Studierenden unverzichtbar: Alle bringen eigene fachliche Perspektiven, Erfahrung mit der Unibürokratie und interessante Biographien mit.

Worüber hast du deine Abschlussarbeit geschrieben?

Unter dem Titel „Matronenschminke“ und „Farbenmelodie“. Die Kosmetikdebatte in deutschsprachigen Zeitschriften des 18. Jahrhunderts habe ich mich mit Kosmetikgeschichte, frühneuzeitlicher Debattenkultur und dem damaligen Zeitschriftenmarkt auseinandergesetzt.

Was machst Du heute?

Derzeit bin ich wissenschaftliche Mitarbeiterin am Germanistischen Institut der MLU und strebe eine Promotion an.

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